Fünfundzwanzig Jahre nach ihrem Epoche machenden Essay "Über Fotografie" beschäftigt sich Susan Sontag mit dem Thema Kriegsfotografie: Sie rekapituliert die historische Entwicklung, nennt die Vorläufer der Dokumentaristen des Krieges und revidiert ihre einstige Ansicht, dass der Mensch durch solche Bilder abstumpfe. Im Gegenteil: "Das Bild sagt: setz dem ein Ende, interveniere, handle. Und dies ist die entscheidende, die korrekte Reaktion."
"Gerade wenn sie über den Krieg, dieses "männliche" Spektakel, schreibt, offenbart sich die Stärke ihres Stils, der von Pragmatismus ebenso geprägt ist wie von gelegentlicher Emotionalität, stets aber reflektiert und distanziert auftritt."
Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.06.03
"(Sontag) hat ein untrügliches Gespür für das gerade aktuelleste Thema und dann den Vorwurf, eine Modeschriftstellerin zu sein, dennoch von sich weisen, denn sie sucht die Tagesbezogenheit nur, um die falsche Aufgeregtheit, mit der sich die Öffentlichkeit erregen lässt, wieder durch Einsicht zu bannen."
Hannelore Schlaffer, Stuttgarter Zeitung, 22.08.03