»Kinder der Eifel« ist der erste einer ganzen Reihe von Novellenbänden, die Clara Viebig über den Zeitraum von drei Jahrzehnten herausgegeben hat. In einer Vielzahl von Prosastücken, geographisch meist in der Eifel und deren Randgebieten angesiedelt, entfaltet die Autorin ihre erzählerischen Fähigkeiten. Für manche Kritiker sind die Novellen die literarisch bedeutendsten Schöpfungen Clara -Viebigs.
Sieben Erzählungen faßt der Band »Kinder der Eifel« zusammen, wobei der Buchtitel sich auf alle gemeinsam bezieht - ohne daß eine der Novellen auch diesen Titel trägt. »Simson und Delila«, »Am Totenmaar«, »Der Osterquell«, »Die Schuldige«, »Das Miseräbelchen«, »Die Zigarrenarbeiterin« und »Margrets Wallfahrt« heißen die Erzählungen.
In diesen frühen Werken Clara Viebigs ist deutlich die Nähe zu Zola und zum Naturalismus spürbar. Realistisch und packend wird das Leben der einfachen Leute beschrieben, die für die Naturalisten im Mittelpunkt des literarischen Interesses stehen.
Für Clara Viebig sind das die Menschen der Eifel, die Bäuerinnen und Bauern, die Mägde und Knechte, der Förster und der Pastor, die Kinder und die Alten. Gefangen in der Arbeitswelt des Bauernhofes oder der Fabrik, vor allem aber schicksalhaft gebunden an die tief in jedem steckenden Wünsche und Sehnsüchte, entwickeln sich die Figuren - und mit ihnen das Geschehen der kraftvollen und spannenden Erzählungen, die auch nach gut einhundert Jahren die Leser von heute faszinieren.