Dieses Buch enthält Meditationen. Meditieren besagt, Texte überdenken. An Stelle von Meditieren spricht man oft auch von Betrachten. Beim Betrachten stehen wir gleichsam vor einem Gemälde und versuchen, dieses Gemälde zu verstehen. Wir fragen dabei: Was will der Künstler mir durch dieses Bild sagen? Bei längerem Betrachten und Überlegen gelingt uns das Verstehen des Gemäldes mehr oder weniger.
In meinem neuen Buch lege ich 110 Texte zum Meditieren oder Betrachten vor. Es sind religiöse Texte. Wenn wir religiöse Texte überdenken, dann tasten wir uns nach und nach in den Inhalt dieser Texte vor. Beim Meditieren geht es um mehr als um das Verstehen eines Textes. Während des Überlegens steigen in unserem Innern fromme Anmutungen hoch. Wir sind ergriffen über den Inhalt des aufgezeichneten Textes. Wir weilen bei Gott. Mit Hilfe des Meditationstextes sprechen wir mit Gott. Durch den Betrachtungsstoff spricht auch Gott mit uns. Wir bleiben bei den frommen Anmutungen nicht stehen. Manch ein Text inspiriert uns zum Gotteslob. Andere Meditationen regen uns an zum Dank. Wieder andere Betrachtungen drängen uns geradezu, Gott vertrauensvoll unsere Anliegen und Bitten vorzutragen. Gewisse Schrifttexte veranlassen uns, Gott um sein grossmütiges Erbarmen anzuflehen. Uns leuchtet mehr und mehr auf: Meditieren und Betrachten ist ein mannigfaches Reden mit Gott. Mit Gott reden anhand der Inspiration der Meditationstextes. Betrachten heisst: Mit Gott reden nicht mit Hilfe vorformulierter Gebetworte, sondern mit eigenen Worten, wie sie das Herz gerade eingibt. Die ausgebreiteten Meditationstexte in meinem neusten Buch erstrecken sich über das ganze Kirchenjahr, über den Weihnachts- und Osterfestkreis und über die 34 Sonntage des Kirchenjahres.