Ernst Mach (1838-1916) zählt zu den bedeutendsten Naturwissenschaftlern und Philosophen des 19. und 20. Jahrhunderts. In der Physik gilt er als Wegbereiter von Einsteins Relativitätstheorie und Kontrahent von Boltzmanns Atomistik. In der Biologie, Psychologie und Physiologie wird er als Pionier einer empiristischen und gestalthaften "Analyse der Empfindungen" betrachtet. In der Wissenschaftsphilosophie schließlich war er Vorbild des Wiener Kreises mit dem Verein Ernst Mach und Wegbereiter einer integrierten Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie.
Der Band versammelt die deutschsprachigen Beiträge zum Symposium anlässlich des 100. Todestages von Ernst Mach. Im Mittelpunkt der internationalen Konferenz im Juni 2016 an der Universität Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften standen Leben, Werk und Wirkung des Naturforschers und Philosophen. Der Band bietet eine kritische Bestandsaufnahme von Machs Lebenswerk vor dem Hintergrund der aktuellenForschung und Historiografie.
Die Autoren untersuchen unter anderem
? seine Bedeutung für die Herausbildung einer naturwissenschaftlichen Psychologie
? Machs historisch-kritische Methode
? die Rolle der Kinematographie
? die Rezeption durch Aleksander Bogdanov
? das Verhältnis zu Sigmund Freuds Psychoanalyse
Der Band erscheint in der Reihe "Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis" und richtet sich an Forschende auf den Gebieten der Wissenschaftsphilosophie, -geschichte und -theorie sowie der Kulturwissenschaften und der Wahrnehmungspsychologie.