»Globale Nomaden - Süden« lautet der erste von vier Bänden des Autors Hubertus Becker, der als Mitglied einer internationalen Bande von Schmugglern aufgeschrieben hat, wie es ihm und seinen Komplizen während der siebziger Jahre gelang, trotz Ronald Reagans erklärtem Drogenkrieg, trotz DEA, FBI und Interpol die Märkte in den Metropolen Europas und Amerikas mit Haschisch, Kokain und Opiaten zu versorgen. Der weitgehend dokumentarische Roman führt die Leser in Weltgegenden, in denen die Menschen andere Probleme zu bewältigen haben als im saturierten Europa. Dabei begegnen die Protagonisten prominenten Zeitgenossen wie Paco de Lucia, Nastassja Kinski, Sylvester Stallone und Bob Marley, um einige zu nennen.
Der Autor nimmt uns mit ins marokkanische Rif-Gebirge, wo heute 90 Prozent des in Europa konsumierten Haschischs angebaut wird; wir begleiten die Globalen Nomaden nach Indien und ins Goldene Dreieck, wir sind dabei wie sie Geschäfte in Kolumbien anbahnen und im großen Stil Marihuana in die USA schmuggeln.
Fast nebenbei scheint dabei das Porträt einer Zeit durch, wo Phänomene wie die Hippiekultur auf Ibiza, Goa, Bali und Hawaii, das Leben mit dem Outlaw Motorrad-Club in Florida sowie das Ambiente einer Opiumhöhle im indischen Bombay beschrieben werden. Durchsetzt ist der Roman immer wieder mit selbstreflexiven Betrachtungen zum Drogenkonsum, zur Kriminalität und nicht zuletzt zum (Un-)Sinn des Lebens, etwa anlässlich des Besuchs eines Ashrams in Indien.