»Solange erzählt wird, ist Leben.«
Seit Ali im Altersheim ist, spricht sie ständig vom Sterben. Für ihre Enkelin aber bleibt ihr Tod undenkbar. Sie beginnt, alles, was mit Ali zu tun hat, aufzuschreiben, und merkt, wie wenig sie weiß: über ihre Kindheit und Jugend, die Jahre in London, ihre Arbeit in der Fabrik.
Anhand von Fragmenten, Anekdoten und mit viel eigener Fantasie entwirft die Erzählerin eine mögliche Lebensgeschichte, versucht, den Schalk und die pragmatische Art ihrer Großmutter festzuhalten. So eröffnen sie einen gemeinsamen Raum, in dem sich jede auf eigene Weise auf den bevorstehenden Abschied vorbereiten kann.
Ein zu Herzen gehender, humorvoller, sprachlich fein gearbeiteter Roman über das Abschiednehmen von geliebten Menschen.
»In ein paar Monaten, wenn dein Rücken in Ordnung ist, kannst du bestimmt wieder selber gehen.« »Quatsch«, sagt Ali, »in ein paar Monaten bin ich Geschichte.« Ich höre nicht hin. Als die Großmutter plötzlich im Krankenhaus liegt, beginnt ihre Enkelin, gegen die Vergänglichkeit anzuschreiben, und versucht, alles festzuhalten: die Tage im Heim, die Anzeichen des Verfalls, ihr Leben, von dem sie so wenig weiß. - Annina Haab schafft mit ihrem Debüt eine zu Herzen gehende, humorvolle, sprachlich fein gearbeitete Geschichte. »Eine Erzählerin, die uns wie nebenbei etwas Wesentliches über Literatur vermittelt: Sie handelt davon, wie es gewesen sein könnte. Ein Roman, der das Sterben zum Anlass nimmt, über unseren Umgang mit dem Altwerden und die Rolle des Erzählens nachzudenken. Denn: Solange erzählt wird, ist Leben.« Antje Rávik Strubel
»Annina Haab begleitet eine Enkelin und ihre Großmutter behutsam und voller Empathie.«